ERLEBNISWEG

 

Ensemble Kirchplatz

Auch am historischen Kern des Collenberger Ortsteils Fechenbach, um Pfarrkirche, Schul-, Pfarr-, und Rathaus herum, zeigt sich der Sandstein an den ortsbildprägenden Gebäuden, an Denkmalen und Bildstöcken.

Die 2021 durchgeführte Sanierung des Ortsmittelpunktes wird dem Platz mehr Geschlossenheit und Attraktivität verleihen und dadurch auch den Sandstein ins Blickfeld rücken.

Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung mit Ergänzungen
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 Der historische Ortsmittelpunkt von Fechenbach zeigt sich geschlossener als der Kern des durch die Staatsstraße zerschnittenen Ortsteiles Reistenhausen. Aber auch hier stellt die Staatsstraße eine Zäsur dar und dem verkehrsgerechten Umbau der Rathauskurve in den Jahren 2017 bis 2019 fiel historische Bausubstanz zum Opfer. Von der ehemaligen Brauereigaststätte blieb nur der zweistöckige Lagerkeller samt Überbau übrig. Auf der Gegenseite bildet der Kirchplatz, mit der Pfarrkirche St. Stefanus, den „ungleichen Zwillingen“ des Pfarrhauses und der alten Schule, dem Rathaus, dem giebelständigen Hauspaar und dem Kriegerdenkmal ein denkmalwürdiges Ensemble.

 

ensemble kirchplatz01 gFoto: Peter Mayer

ensemble kirchplatz02 g Foto: Peter Mayer

ensemble kirchplatz03 gFoto: Peter Mayer

ensemble kirchplatz04 gFoto: Gemeinde Collenberg

Das heutige Rathaus wurde in zwei Abschnitten errichtet. 1848 entstand der vom Türmchen gekrönte 1. Bauabschnitt als Rathaus und 1906 wurde, nachdem das „Alte Schulhaus“ aus den Nähten platzte, in identischer Bauweise und Fassadengliederung der Querbau für den benötigten zusätzlichen Schulraum angefügt. Das undatierte historische Foto zeigt noch die getrennten Zugänge der beiden Gebäudeteile.

 

Für die 1732 errichtete Pfarrkirche ist der heilige Stefanus der Schutzpatron, der gleichzeitig auch als Schutzpatron der Steinmetze gilt. Näheres zur Kirche in der folgenden Wegpunktbeschreibung.

 

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Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung

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Foto: Peter Mayer

 Schon auf der Ur-Vermessungskarte von 1844 sind die beiden Gebäude eingezeichnet, die beidseits den Zugang zur Kirche flankieren und den Gläubigen den Weg weisen. Rechts das Pfarrhaus ist verputzt und die „Alte Schule“ auf der linken Seite zeigt ein sauber gearbeitetes Sandsteinmauerwerk. Dennoch wirken beide Gebäude wie Geschwister oder gar Zwillinge, denn von der Wandoberfläche abgesehen sind sie von den Abmessungen, der Bauform und sogar von den Fensterformaten und der Gewändeausführung so gut wie identisch. Ob die politische Gemeinde als Träger des Schulhauses mehr Geld beim Mauerwerk investierte und sich so den Putz sparte, oder ob vielleicht bewusst die kirchliche von der weltlichen Nutzung unterschieden werden sollte, bleibt Spekulation.

 

 ensemble kirchplatz06 gFoto: Peter Mayer

 
An der Pfarrhausgarage reckt sich die fein gearbeiteten Bildnis der Heiligen Dreifaltigkeit gen Himmel. Dieser Säulenbildstock hatte zuvor seinen Standplatz an der dem Rathaus zugewandten Ecke der Pfarrgartenmauer.

Am Säulenbildstock vorbei fällt der Blick auf die an der Ecke des Pfarrhauses in einer Nische postierte Madonna mit Kind. Das stark von der Witterung geschädigte Bildnis befindet sich heute im Kircheninneren und es wurde durch eine Replik ersetzt.

 

Seinen Standplatz wechseln musste auch das von einem Adler gekrönte und im Jahre 1938 errichtete Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege. Ursprünglich vor dem Rathaus platziert, wurde es im Jahr 1971 an die Mauer des Pfarrgartens versetzt.

 

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Das Kriegerdenkmal noch an seinem alten Platz. Quelle: Gemeinde Collenberg

kriegerdenkmal fechenbach g Das Kriegerdenkmal an seinem neuen Platz. Foto: Peter Mayer

ensemble kirchplatz0600Aufstellung des Kriegerdenkmals im Jahr 1938. Quelle: Gemeinde Collenberg

ensemble kirchplatz400Der Platz vor dem Rathaus vor 1937 mit dem alten Brunnen und den Trognischen in der Mauer. Quelle: Gemeinde Collenberg

Komplettieren könnte das Ensemble der großzügig angelegte und eingefasste Trogbrunnen mit einer kunstvoll ausgearbeiteten Säule. Wie in anderen Orten auch, musste dieser Brunnen mit dem Aufbau der zentralen Wasserversorgung im Jahr 1937 dem technischen Fortschritt weichen.
 

brunnen rathaus gWährend der alte Brunnen der Wasserversorgung diente, soll der neue Brunnen zum Sitzen und Verweilen einladen. Foto: Peter Mayer

An den Ortsbrunnen und die von dort gespeisten Trognischen erinnert symbolhaft der von der Kolpingfamilie Fechenbach 2005 errichtete Platz mit dem von Bildhauer Alexander Schwarz gestalteten Figurenbrunnen.

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